Rede von René Röspel am Antikriegstag in Lüdenscheid

Zusammenfassung der Rede von René Röspel am Antikriegstag 2024
Gedenkstätte Hühnersiepen in Lüdenscheid
Sonntag, 1. September 2024
 

Ich danke zunächst der Friedensgruppe Lüdenscheid dafür, zum Antikriegstag auf der Gedenkstätte Hühnersiepen der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken. Dies ist hier nicht einfach nur ein „Russenfriedhof“: Hier sind Menschen aus vielen Nationen beerdigt, in großer Zahl in Massengräber verscharrt, die - geschürt durch den Juden- und Ausländerhass der Nazis - von den Deutschen gequält, ausgebeutet und ermordet wurden. Keiner von ihnen hat sich vor seinem Tod noch von seiner Mutter oder seinem Sohn verabschieden dürfen, die Familien lange nichts vom grausamen Schicksal erfahren. Unter unmenschlichen Bedingungen mussten sie als Zwangsarbeiter die Versetalsperre bauen – von der auch heute noch die Lüdenscheider Bevölkerung profitiert. Jede/r von uns sollte sich auch nur ein einziges Mal für eine Minute in das unermessliche Leid dieser Menschen hineinversetzen: Hunger, Gewalt, Hass. Deshalb muss hier von einem „Ort/Friedhof der Schandtaten“ gesprochen werden – alles andere verharmlost die Grausamkeiten der Nazis.
Gleichgültigkeit und Vereinfachung sind auch heute wieder gängige Strategie in Politik und Gesellschaft – besonders bei der AfD und anderen Rechtsextremen, wie ich nach einigen Tagen Landtagswahlkampf in Thüringen feststellen konnte. Bedenklich finde ich, dass auch die demokratischen Parteien davon erfasst werden und anfangen, die einfachen und populistischen Lösungen anzubieten – besonders in den Bereichen der Migrations- und der Friedenspolitik.
Vor fast einem Jahr hat uns der fürchterliche Hamas-Terroranschlag erschüttert. Meine Verwandtschaft in Israel ist zwar verschont geblieben, kennt aber ganz viele Familien in ihrem Umfeld, die persönliche Verluste beklagen müssen. Ich kann die Reaktion der israelischen Regierung durchaus nachvollziehen, ich halte sie aber trotzdem für falsch. Hamas ist nicht auf dem Schlachtfeld zu besiegen, im Gegenteil: Durch die Kämpfe in Gaza, dem Tod von Zivilisten und Unterdrückung im Westjordanland wird alles nur schlimmer. Die Kämpfe müssen eingestellt werden. Hier erwarte ich auch deutlicheres Handeln der Bundesregierung gegenüber Netanjahu. Im Gegenteil höre ich entsetzt die Botschaften, dass der Etat des Bundesministeriums für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und der für Humanitäre Hilfe im Auswärtigen Amt deutlich gekürzt werden soll. Zudem scheinen sich auch die Vereinten Nationen aus der Unterstützung der Flüchtlingscamps im Libanon zurückzuziehen. Wenn sich dort die Lebensumstände weiter verschlechtern, ist das das Rekrutierungsprogramm für die Hamas. Hier werden die falschen Wege beschritten.
Seit zweieinhalb Jahren begegnen uns die Bilder vom Überfall Putins auf die Ukraine – und Gewöhnung ist längst eingetreten. Wie wenige sich noch in die Situation eines Soldaten in einem verdreckten Schützengraben - und die Bilder sind zu sehen - hineinversetzen können, ist erschreckend. Im Gegenteil wird das als normal empfunden. In weiten Teilen von Politik und Gesellschaft wird davon gesprochen, dass es einen „gerechten“ Frieden geben müsse. Dem im Schlamm des Schützengrabens unter Beschuss liegenden Soldaten würde einfach nur Frieden vermutlich reichen. Mit „gerecht“ meinen Viele wohl, dass Putin seine Soldaten zurückziehen müsse, also: Erst wenn der ursprüngliche territoriale Zustand wieder hergestellt ist, könne das Töten und die Zerstörung enden. Ich leide mit den Opfern. Meine Priorität ist genau anders herum: Das Töten muss zuerst beendet werden – und dann kann man sich über Land streiten. Vielleicht gibt ja der Besuch des indischen Premiers Modi Anlass zu Hoffnung, dass Gespräche doch möglich sind.
Der Ukrainekrieg hat auch nie vermutete Auswirkungen auf uns. Der offenbar breit in der Politik akzeptierte Beschluss, künftig 2 % des BIP für Verteidigung auszugeben, wird unausweichlich zu sozialen Verwerfungen führen, weil die zusätzlichen 20 Mrd. € pro Jahr für Waffen und Militär natürlich an anderer Stelle eingespart werden müssen: Wasser auf die Mühlen der Vereinfacher und Rechtsextremen. Vermutlich werden wir das Signal schon bei den heutigen Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen hören.
Die Militarisierung der Gesellschaft führt auch dazu, dass die von den USA und Deutschland beschlossene Stationierung von Mittelstreckenraketen gänzlich ohne größere Proteste hingenommen wird. Wir haben hier als Friedensbewegung die Aufgabe, die Konsequenzen aufzuzeigen. Ein sehr guter Artikel dazu ist von Wolfgang Lieb im Blog-der-Republik erschienen. Es ist eben nicht vergleichbar mit dem NATO-Doppelbeschluss von 1979 und ein Beitrag zu Sicherheit und Verteidigungsfähigkeit, wie uns viele Vereinfacher und Verharmloser weismachen wollen. Es ist keine NATO-Vereinbarung, sondern die weitere Umsetzung eines Stationierungsplans, den die USA mit ihren MultiDomainTaskForces bereits 2021 begonnen haben. Während (der vom Doppel-Beschluss ja überzeugte) Helmut Schmidt 1979 wenigstens noch erreichen konnte, dass das Risiko der Stationierung/Zerstörung auf mehrere Staaten in Europa verteilt wurde, sollen die Tomahawks etc. allein in Deutschland aufgestellt werden. Selbst der überzeugte Transatlantiker Sigmar Gabriel spricht davon, dass damit Deutschland das Schlachtfeld würde. Der bilaterale Beschluss erfolgte ohne Ankündigung und öffentliche Diskussion und vor allem: Anders als 1979 gibt es keinen Abrüstungsmechanismus und kein Angebot eines solchen („ziehst Du Deine SS-20 zurück, ziehen wir unsere Pershings ab“). Immerhin ist 1988 der INF-Vertrag entstanden und eine Zeit des Abbaus von (nuklearen) Raketen begann. Mit der Stationierung jedenfalls wäre der INF-Vertrag definitiv von westlicher Seite – vor allem Deutschland! – gebrochen und das Vorgehen der USA würde von deutscher Seite (!) faktisch unterstützt, aus Verträgen wie ABM, INF und OpenSky auszusteigen!
Als Friedensbewegung müssen wir hier Aufklärung und Widerstand leisten!
Wenn ich im Übrigen als „einer der wenigen verbliebenen Streiter für friedliche Lösungen in der SPD“ angekündigt worden bin, muss ich das optimistisch relativieren. Auch wenn ich entsetzt bin über den auch noch schlecht begründeten Beschluss des SPD-Präsidiums, die Stationierung zu unterstützen, gibt es viele kritische Stimmen (in der Regierungspartei!). Ich freue mich, mit dem Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich eine wirklich kompetente und kritische Stimme zu hören (die mehr Unterstützung braucht!). Die Demokratische Linke in der SPD, der Erhard-Eppler- und der Willy-Brandt-Kreis haben sich ebenso kritisch positioniert.
Wir müssen als Friedensbewegung diejenigen unterstützen, die besonnen handeln und friedensfähig bleiben wollen. Kriegstüchtig kennt nur eine Antwort: NIE WIEDER!

Aktion zum Antikriegstag 2024

Friedensfähig statt kriegstüchtig! - Unter diesem Motto führte der Verein HAGENER FRIEDENSZEICHEN am 31. August eine Aktion zum Antikriegstag durch. Viele - in erster Linie - ältere Passantinnen und Passanten - äußerten ihre Sorge vor der wachsenden Kriegsgefahr. 

Bericht Mitgliederversammlung 2024

Bericht zur MV 9.8.24
 
Liebe Friedensfreundinnen, liebe Friedensfreunde, liebe Mitglieder! 
 
Das Hagener Friedenszeichen hat 2024 den Tod zweier Mitglieder zu beklagen, die von Anfang an den Verein sehr geprägt haben.
Folkert Menzel: ihm verdanken wir, dass unser Mahnmal am 08.05.2000 in seinem Garten gegenüber der Synagoge aufgestellt werden konnte.
Netty Müller-Grosse: Sie ist die Trägerin des „Fritz und Ingeborg Küster Friedenspreises“ der südwestfälischen Friedensgruppen 2013. Wie kaum eine andere hat sie den Friedensgedanken gelebt. 
Wir gedenken Netty und Folkert in großer Dankbarkeit. Sie haben viel für den Frieden in Hagen getan. Ich bitte Euch, sich zu ihren Ehren zu erheben. 
 „Friedensfähig statt kriegstüchtig“ heißt der neue Slogan der Friedensbewegung. Netty hat uns gezeigt, was es bedeutet, friedensfähig zu sein: 

  • sich zu informieren über die Not der belebten und unbelebten Natur – weltweit; 
  • zu entscheiden, an welcher Stelle direkte Hilfe und Unterstützung möglich ist ; 
  • immer bereit zu sein zum gewaltfreien Protest; aber niemals - und das ist ihre wichtigste Botschaft, die sie uns hinterlassen hat- niemals die Menschen in Gut und Böse einteilen, weder im persönlichen Bereich noch in der Politik. 

Sie hat uns somit gezeigt, dass man friedensfähig leben oder es mindestens versuchen kann.
 Nun zu den Aktivitäten des Friedenszeichens im Jahr 2023/2024:
Vier Wochen lang haben wir im Mai und Juni 2024 vor der Europawahl jeden Samstag am Friedenszeichen gestanden.
Vielleicht haben sich manche darüber gewundert. Während die Menschen in der Ukraine und in Gaza um ihr Überleben kämpfen, haben wir auch andere Probleme thematisiert: von der EU haben wir gefordert, die Umweltkatastrophe energischer zu bekämpfen, eine humanere Flüchtlingspolitik, eine umfassende Stärkung der Sozialsysteme und eine aktive Friedenspolitik, die endlich sich von jeder Art kolonialer Überheblichkeit verabschiedet.
Wir wollten, besonders in Hinblick auf die Europawahl, deutlich machen, dass die vielfältigen globalen Probleme nur zusammen von der Weltgemeinschaft gelöst werden können. Die Fixierung auf militärische Stärke zum Machterhalt einzelner Staaten ist kontraproduktiv.
Das sind dicke Bretter, die wir bohren müssen! Aber wir nutzen jeden Gedenktag, jede Demonstration, alle möglichen aktuelle Anlässe, um uns zu Wort zu melden.
 Hier nur einige unserer Aktivitäten:
Am Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden 2023 und 2024, sowie am Hiroshimatag der beiden Jahre haben wir immer wieder den Beitritt Deutschlands zum Atomwaffenverbotsvertrag der UN gefordert. Vor drei Tagen haben wir gegen die Aufstellung neuer amerikanischer Mittelstreckenraketen protestiert.
Am 9.6.2023 hatten wir den durch Beschuss herbeigeführten Dammbruch des Kachowas Damms im Süden der Ukraine zum Anlass genommen, Russen wie Ukrainer eindringlich zu bitten, den Krieg zu beenden, und Kriegsverbrechen dieser Art sofort zu unterlassen.
Am 23.07.2023 protestierten wir gegen den Einsatz von Streumunition,  die von den USA an die ukrainische Armee geliefert wurden. Unsere Hagener MdBs haben sich ausweichend oder gar nicht geäußert
 Am 26.11.2023 nahm Ruth an der nationalen Friedensdemo in Berlin teil. 
 In einem Brief an Verteidigungsminister Pistorius haben wir dagegen protestiert, dass in der neuen verteidigungspolitischen Richtlinie die Kriegsfähigkeit Deutschlands gefordert wird.
 Karfreitag 2024 haben wir zusammen mit besonders auch jungen Menschen der durch die Nazis bei Kriegsende Ermordeten in der Bittermark gedacht.
Ruth hat einmal mehr  am Ostermarsch teilgenommen.
Bis in den Spätherbst haben wir jeden Freitag eine Mahnwache am Friedenszeichen gemacht, um auf das Leid der Menschen in der Ukraine und ab dem 6.Oktober auf das Leid der Menschen in Israel und Palästina aufmerksam zu machen.
  Im  Klarsichtkino ist mit unserer Unterstützung der Film  "Dr. Seltsam oder wie ich die Bombe lieben lernte" gezeigt worden.

Der furchtbare Krieg in der Ukraine ist jetzt im 3. Jahr.
Bis auf gelegentliche Bilder von zerstörten Häusern, Supermärkten, auch Kliniken wird dieser Krieg weitgehend unter Ausschluss der Öffentlichkeit geführt. Dies gilt für beide Seiten. Wir bekommen gerade so viel berichtet, wie es die Verantwortlichen für opportun halten, um die Unterstützung des Krieges zu garantieren.
Die OSZE informiert sehr neutral über die zivilen Opfer in der Ukraine, die Zahl der toten Soldaten beruhen auf reinen Schätzungen, sind aber furchtbar hoch; zumal die Verwundeten und lebenslang behinderten Soldaten in keiner Statistik auftauchen.
Klar ist nur, dass das Interesse an einem Einfrieren des Konfliktes bei den direkt Betroffenen, aber auch bei den entscheidenden Mächten Peking und Washington gering ist. Man hat den Eindruck, dass sich auch Deutschland und die ganze EU auf einen langen Krieg eingestellt haben. Das ist genau das Gegenteil dessen, was Europa und die Welt brauchen.
 Die Folgen in Deutschland: Eine massive Erhöhung des Wehretats, Diskussionen über eine Wiedereinführung der Wehrpflicht, Stationierung von amerikanischen Raketen und Marschflugkörpern in Deutschland, Kürzungen bei den Mitteln zur Verringerung der Folgen der Klimakatastrophe, Kürzungen im Sozialbereich und im Kulturbereich Schließlich eine Militarisierung der Gesellschaft
 Kommen wir zu Gaza:
Am 16.01.2009 hatte das Hagener Friedenszeichen an Außenminister Steinmeier folgenden Appell zu Gaza gerichtet:
„Inzwischen gibt es über 1000 Tote, über 4000 Verletzte, zerstörte Schulen und Krankenhäuser, vernichtete Medikamente - ein Kriegsverbrechen im 21. Jahrhundert vor unserer Haustür!
Bitte helfen Sie!“
Heute,15 Jahre später, sind wir entsetzt über den Mord der Hamas an über 2000 Israelis. In der Folge wurden 40.000 Bewohner von Gaza durch die Angriffe der israelischen Armee getötet. Das ist die Folge, wenn Hass und Rache die Politik auf beiden Seiten bestimmen. Im Augenblick ängstigt sich die Welt vor einer  Ausbreitung des Krieges auf weitere Länder der Region.
Kriege und die Pandemie haben auch bei uns zu mehr Hass in der Gesellschaft geführt.
Wir haben an den beiden Demonstrationen gegen rechten Hass und die Verletzung der Menschenwürde am 25.01. und am 06.06. teilgenommen und werden uns weiter auch mit den Hintergründen und Ursachen für die Erstarkung des Rechtsextremismus beschäftigen.
Seit Herbst 2023 sind wir zusammen mit Terre des Hommes Pate der Fritz-Reuter-Förderschule gegen Rassismus.
 
Wie soll unsere weiter Arbeit aussehen?
Wir müssen uns weiter sehr gut und möglichst umfassend informieren,  ohne gleich vorgefasste  Meinungen ohne Scheuklappen. 
Weiter müssen wir die Kriegsfolgen sowohl in der Ukraine al auch im Nahen Osten öffentlich machen, soweit wir können
Dazu müssen wir auch hier in Hagen Verbündete suchen. Dies ist uns gelungen bei den Vorträgen von Andreas Zumach , Frau Ute Finkh-Krämer und Michael Müller.
Es bleibt weiter eine schwierige Frage, ob und wie wir unsere Themen in die sogenannten sozialen Medien einbringen können. 
 Wir müssen uns besser bundesweit vernetzten,  sowohl im Hinblick auf die Stationierung der amerikanischen Mittelstreckenraketen wie auch im Hinblick auf die Bundestagswahl 2025. 
Starke Kräfte in der nationalen und internationalen Politik zeichnen derzeit ein Bild von Blockstaaten, die sich waffenstarrend gegenüber stehen und sich gegenseitig bedrohen. Diese Welt ist weder  friedensfähig, noch lässt sie erwarten, dass sie sich für den Erhalt des Planeten einsetzt.
Sich für den Frieden einsetzten ist derzeit nicht populär. Ruth hat die Idee entwickelt, den Origami Kraniche als Symbol aller Friedensfähigen in unserem Land zu benutzen, als Anstecker zu benutzen. Was haltet ihr davon?
 Ich schließe mit großem Dank an Euch alle, die ihr in dieser schwierigen Zeit euch nicht on der Überzeugung abbringen lasst, dass nur ein friedliches Miteinander der Menschen und Völker das Überleben der Menschheit ermöglicht. 

Bericht Mitgliederversammlung 2019

 Hagener Friedenszeichen 25.10.2019
Christian Kingreen, 
1. Vorsitzender Hagener Friedenszeichen e.V
 
Liebe Freunde,
Herzlich willkommen zur Mitgliederversammlung 2019!
1991 haben wir uns gegründet mit dem Ziel Kriege, zu ächten mit den Mitteln einer lokalen Gruppe -vernetzt national und international .
Uns dämmerte damals, dass mit dem 2. Golfkrieg eine weitere Eskalation der Dauerkrise im Nahen Osten begonnen hatte. Heute wissen wir um die unzähligen Opfer, die Zerstörungen von Land, Natur und Gesellschaften. Ende nicht abzusehen, da sich die Mächtigen weigern, der Wahrheit ins Gesicht zusehen: Krieg ist der unmenschlichste Weg, Konflikte beizulegen. Waffenlieferungen sind die Grundlage für alle Kriegsverbrechen. 
Deutschland hat 2018  für 242 Millionen Euro Waffen in die Türkei geliefert, 2017 waren es 62,3 Millionen.  Wen wundert es da, dass die Aktivitäten der aktuellen Politik so hilflos wirken und nur den Schein erwecken sollen, etwas für den Frieden zu tun. 
Dann schon lieber Brexit, wobei man sich Boris Johnson vor 100 Jahren gut als Kriegsherrn hätte vorstellen können. 
Es ist doch ein gutes Gefühl, das wir uns ein kriegerisches Geschehen in Europa derzeit nicht vorstellen können.   
Und daher war es folgerichtig, dass wir uns im Jahr der Europawahl auch im Hagener Friedenszeichen schwerpunktmäßig mit der EU befasst haben. 
Zum einen verlässt das wirtschaftlich zweitstärkste Land der EU: Großbritannien wahrscheinlich die EU.
Zum anderen erstarken in allen Ländern der EU gerade die Nationalisten, Rechtsextremen und die Rassisten, die mindestens verbal mit Krieg spielen. 
Für uns war klar: die Zukunft der EU steht auf dem Spiel.
Es gibt wohl keinen von uns, der vorbehaltlos der EU gegenüber steht. Weder die neoliberale Wirtschaftspolitik noch die angestrebte Militärpolitik können uns erfreuen.  Die Demokratiedefizite der EU sind offensichtlich . 
Trotzdem haben wir uns für eine große Kampagne zur EU Wahl im Mai 2019 entschlossen.
Aleida Assmann hat in ihrem Buch „Der europäische Traum“ 4 Lehren aus der Geschichte formuliert, die auch uns zu dieser Kampagne inspiriert hatten: 
Friedenssicherung: Wie aus Erzfeinden kooperierende Nachbarn werden. 
Die (Wieder) Herstellung  von Rechtsstaatlichkeit.
Der Aufbau einer deutschen Erinnerungskultur.
Die Wiederentdeckung der Menschenrechte.
Wir haben uns lange auf die Aktionen zu Europawahl  im Mai 2019 vorbereitet:  Petra hat ein Banner entwickelt, das wir bei den Aktionen auf das Peacezeichen gelegt haben  (realisiert durch Sascha von East-West East).
Ferner haben wir Taschen mit dem Aufdruck: „Unser Europa  -    sozial – friedlich  –  solidarisch“.   
Die Aktionen standen unter verschiedenen Themen
Europa und der Frieden, 
Europa und die Umwelt zusammen mit Umweltgruppen,  
Europa und die Welt zusammen mit terre des hommes und
Europa und das soziale Zusammenleben zusammen mit dem DGB.
Für jede Aktion wurden besondere Handzettel erstellt. 
Die EU Wahl selbst hat uns zwar einen Rechtsruck beschert, welche Auswirkungen er haben wird, können wir noch nicht beurteilen.
Die Rangeleien um den Kommissionspräsidenten haben uns genauso irritiert wie die Wahl von Ursula von der Leyen. Wir werden sie kritisch begleiten,  besonders bei der Militärpolitik. 
2019 steht im Zeichen der Aufkündigung des Iran Abkommens durch die USA und die Aufkündigung des INF Vertrages, der das Aufstellen von Mittelstreckenraketen verbietet. 
Jahrelange diplomatische Bemühungen, die Welt ein wenig sicherer zu machen, sind so von Trump zunichte gemacht worden.
Mit diesem Rückfall in Zeiten der Nationalstaaten darf die USA nicht durchkommen.
Eine weltweite Blockade  ist erforderlich.  Am weitesten ist sie bei den Atomwaffen. 
Erfreulicherweise hat sich jetzt auch eine interfraktionelle Arbeitsgruppe im Bundestag gebildet, die prüfen will, ob Deutschland dem Vertrag zur Ächtung der Atomwaffen  beitreten muss. 
3 Länderregierungen (Bremen,Berlin und Rheinland-Pfalz) haben dies schon von der Bundesregierung gefordert.
Ferner haben 53 deutsche Städte darunter 11 Landeshauptstädte den ICAN Städteappell beschlossen. 
Wir haben am Flaggentag (6.7.),  am 6.8. (Hiroshimatag)  und am 31.8. (Antikriegstag) zusammen mit dem DGB für die Ächtung der Atombomben gemäß  des Beschlusses von 122 Staaten der UN  demonstriert. 
Ferner auch bei der Eröffnung der Ausstellung der Bürgermeister für den Frieden am 5.9.  „50 Städte  - 50 Spuren" im Osthausmuseum. 
Erstmals haben wir bei diesem Thema auch einen Gottesdienst in derJohanniskirche am 31.8 mit Frau Pfarrerin Eßer durchgeführt. 
Ferner haben wir dazu aufgerufen, durch Spenden oder Darlehen, die Aktionswiese in Büchel für die Friedensbewegung zu erhalten. Heute haben wir aus Mutlangen Bescheid bekommen, dass genug Geld eingegangen ist, um die Wiese zu kaufen. 
Unermüdlich hat Ruth uns auch in diesem Jahr beim Ostermarsch vertreten. 
Weltweit aber auch lokal wird es jetzt wichtig, den Protest gegen die Militarisierung der Politik mit dem Protest gegen die Umweltverschmutzung zu verbinden. Die jährlich knapp 2 Billionen Euro Rüstungsausgaben sind ökologisch reiner Wahnsinn. Dieses Geld sollte besser für die Umwelt genutzt werden, wie das der Vorsitzender der Naturfreunde  Michael Müller fordert. 
Die Erinnerungsarbeit ist der wichtigste Bereich im Kampf gegen jede Art von Faschismus. 
Am 19.4. haben wir in der Bittermark an der jährlichen Gedenkfeier für die Toten der letzten Kriegstage teilgenommen. 
Sehr verdienstvoll ist die neue Veröffentlichung von Rainer Stöcker: „Vergessene NS Opfer Zwangssterilisierungen in Hagen“. Das Buch wurde jetzt unter großer öffentlicher Beteiligung im Rathaus vorgestellt. 
Wir sind eine kleine lokale Gruppe. Ich glaube, wir dürfen stolz sein, dass wir auch in diesem Jahr gute Friedensarbeit geleistet haben. Dies geht aber nur in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen. Besonders erfreulich ist die Zusammenarbeit mit East-West- East.  Wir haben uns für den erstmals in Hagen ausgelobten Heimatpreis beworben. 
Das „Peacezeichen“ in der Hohenzollernstraße ist jetzt abends erleuchtet. Allerdings sind die Maurerarbeiten schlecht ausgeführt worden, so dass wir hier Nachbesserungen anfordern müssen. 
Zuletzt haben wir hier gegen den Einmarsch der Türken in den Nordirak demonstriert und haben dann an der Mahnwache nach den Ereignissen von Halle teilgenommen. 
Derzeit haben wir Spenden gesammelt für eine schwerkranke Romafrau aus Serbien, die hier operiert wurde. 
Paul Gaffron wird den Fortgang der Zusammenarbeit mit East-West- East beleuchten. In diesem Zusammenhang müssen wir auch dringend unsere homepage erneuern, zumal uns die bisherige Betreuerin nicht mehr zur Verfügung steht. 
Einige Termine 2020 stehen schon fest:
 
Mittwoch   11.3 Fukushima
Karfreitag10 .4.. Bittermark
Sonntag   26.4. Tschernobyl
Freitag  8.5.  Ende Naziterror 
Mittwoch 8.7. Flaggentag
Donnerstag  6.8. Hiroschima /Nagasaki 
Dienstag 1.9. Antikriegstag, 
Ich danke Euch Allen, auch denen , die heute nicht dabei sein konnten für die engagierte Arbeit in Hagen ! 

Bericht Mitgliederversammlung 2018

 Hagener Friedenszeichen 23.11.2018
Liebe Freunde,
Herzlich willkommen zur Mitgliederversammlung 2018!
Beginnen wir mit dem Grundsätzlichen :
Bundespräsident Steinmeier sagte in seiner Rede zum 9.11.18:  „Jedes Volk sucht Sinn und Verbundenheit in seiner Geschichte. Warum sollte das für uns Deutsche nicht gelten?“ 
Ja , warum sollte dies nicht für alle die Deutschen gelten, die Lehren aus dem deutschen Verbrechen des letzten Jahrhunderts ziehen?  Die „Nie wieder Krieg“ sagen und sich nicht beeindrucken lassen von Leuten wie den Leiter der Münchener Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger, der schon lange eine deutsche Aufrüstung fordert – das berühmte 2% Ziel. 
Die Aufstockung des Militärhaushaltes wird ein wichtiges Thema der nächsten Zeit werden. Gegen den Gedanken, dass nur der militärisch Mächtige auch politisch etwas bewegen kann, müssen wir uns mit unserer Geschichte im Rücken  wehren.  Zusammen mit dem DGB haben wir deshalb  am 1.9. gegen eine Aufstockung des Verteidigungshaushaltes am Friedenszeichen demonstriert.
Die Europa Armee soll die EU zusammenhalten. Aber was ist ihr Sinn: Gegen welchen Feind soll sie sich richten? 
Die EU ist unser wichtigstes Friedensprojekt  aber kein Militärpakt! 
Gleich doppelt wird jetzt aufgerüstet: neben der NATO nun auch eine Europaarmee. Der Verteidigungsetat steigt und steigt. 
Dazu passend die deutschen Waffenexporte: 20,4% der deutschen Waffenexporte gingen 2017 in die Länder, die seit 2014 am Jemenkrieg beteiligt sind mit mindestens 10 000 Toten.
Erst die frevelhafte Ermordung des Journalisten Kashoggi hat jetzt zu einem Stopp aller Waffenlieferungen geführt. Es zeigt: Verträge hin oder her: man kann sich gegen Waffenexporte entscheiden. Hoffentlich nicht nur für 2 Monate, wie jetzt kolportiert wird. 
Am 1. Mai haben wir gegen die deutschen Waffenexporte mit dem DGB demonstriert. Das Thema ist jetzt politisch brisant. Wir müssen dran bleiben. 
Den bundesweiten Aufruf „Abrüsten statt Aufrüsten“ haben bisher mehr als 100 000 Menschen in Deutschland unterschrieben.
Das ist ermutigend ! 
Die nukleare Bedrohung ist trotz der Ächtung der A-Waffen durch 120 Staaten 2017 nicht gesunken. Zwar verzichtet Nordkorea derzeit auf die Testung atomarer Sprengkörper, dafür aber haben die USA sowohl den Iranvertrag gekündigt, wie auch den INF Vertrag, der die Begrenzung von Atomwaffen betriebenen Mittelstreckenraketen in Europa regelt. 
Wir haben uns bei dem Thema atomare Bedrohung  eingebracht: am 7.7. mit   dem „Flaggentag  der Bürgermeister für den Frieden“.
Besonders begeisternd waren die Rollenspiele der Jugendlichen von East-West- East.
Ferner waren  am 15.7. Netty und Ruth mit Mathias  in Büchel auf dem Protestcamp gegen die Lagerung von A-Waffen in Büchel
Am 11.8. haben wir am Friedenszeichen der Atombombenabwürfe von Hiroshima und Nagasaki gedacht.
Unermüdlich hat Ruth uns auch in diesem Jahr beim Ostermarsch vertreten. 
Das Thema „Flüchtlinge“ bleibt auf der Tagesordnung. Wir beteiligten uns am  14. 9. am Tag des Flüchtlings im Volkspark und an der Aktion „Seebrücke“ auf dem Friedrich-Ebert Platz am 27.10.
  Die Erinnerungsarbeit ist der wichtigste Bereich im Kampf gegen jede Art von Faschismus. 
Am 30.3. haben wir in der Bittermark an der jährlichen Gedenkfeier für die Toten der letzten Kriegstage teilgenommen. Eine Woche zuvor gab es erstmals eine Veranstaltung in Hagen zu den Morden im Rombergpark, denen auch Hagener zum Opfer fielen. Diese Veranstaltung unter Federführung des DGB soll auch 2019 stattfinden. 
Am 18. August haben wir gemeinsam in Münster 2 Friedensausstellungen besucht:  Picassomuseum: „Vom Schrecken des Krieges zur Friedenstaube“  und die  Ausstellung im LWL Museum „ Frieden von der Antike bis heute“.
„Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Zukunft“ (Weizsäcker 8.5.85 )
Ein Plakat mit diesem Spruch befand sich am 1.11.18 im Foyer des Theater Hagen, wo ein Sonderkonzert besonders an die Zerstörung von Hagen 1943  erinnerte. Wir haben den Blick der Konzertgäste auf die von den Nazis zerstörten Städte wie Rotterdam, Guernica oder Coventry gelenkt. 
Sehr verdienstvoll war auch der Vortrag von Rainer Stöcker in der Pelmke  über den 1. Weltkrieg und den Beginn der ersten Republik in Hagen: „Gegen Krieg und Militarismus“. Anders als in vielen anderen Gegenden Deutschlands gab es in Hagen eine starke Antikriegsstimmung und 1918 starke linke Kräfte für eine weitreichende Demokratisierung des öffentlichen Lebens.
Am 29.10. haben unsere Lüdenscheider Freunde im Rathaus Lüdenscheid eine sehr wichtige Ausstellung „Im Gedenken der Kinder „-  Die Kinderärzte und die Verbrechen an Kindern in der NS Zeit eröffnet. 
Vielleicht können wir zu einem späteren Zeitpunkt diese Ausstellung auch nach Hagen holen ?
Viele Menschen wenden sich heute in relativ guten wirtschaftlichen Zeiten wieder antidemokratischen rechten  Kräften zu. Wie gehen wir damit um? Ignorieren und ausgrenzen wird nicht möglich sein.  Verstehen der Motive der Wähler dieser Gruppen  ist wichtig, bedeutet aber natürlich nicht Zustimmung.  Eine wichtige Triebfeder für das Erstarken dieser faschistoiden Kräfte ist sicher die Zukunftsangst. 
Das Schüren von Angst in einer Wut bereiten Bevölkerung scheint   eine Mischung zu sein, die besonders gefährliche Situationen heraufbeschwört wie die rassistisch geprägte Hetzjagd vor einigen Wochen in Chemnitz zeigt.
Sprache als Waffe gewinnt wieder  immer mehr an Bedeutung und es ist klar, dass es gerade im Sprachgebrauch eine Eskalation gibt, die einen Gewaltausbruch immer wahrscheinlicher macht.
Die amerikanische  Juristin Susan Benesch  hat in einem „Spiegel“gespräch im  Zusammenhang mit dem Völkermord in Ruanda das Bild vom verschütteten Benzin gebraucht, das zum Flächenbrand wird,.
Ziel der Friedensarbeit bei uns wird es deshalb auch sein, dass - um im Bild zu bleiben - kein Benzin tropft.. Wehret den Anfängen. Worte wie „Volksverräter, Lügenpresse“ dürfen wir nicht kommentarlos stehen lassen.
Wir sind eine kleine lokale Gruppe. Ich glaube, wir dürfen stolz sein, dass wir auch in diesem Jahr gute Friedensarbeit geleistet haben. Dies geht aber nur in Zusammenarbeit mit anderen Gruppen. Besonders erfreulich ist die Zusammenarbeit mit East-West- East, dem Friedenshaus in Altenhagen und dem Hasper Friedenszeichen.
Gerne greife ich auch den Gedanken von Netty auf, das wir das Forum AllerWeltHaus auch verstärkt für die Friedensarbeit nutzen sollten. Schließlich hat hier alles 1991 angefangen. 
  Paul Gaffron wird den Fortgang der Zusammenarbeit mit East-West- East beleuchten. 
Einige Termine 2019 stehen schon fest:
 
Montag  11.3 Fukushima
Karfreitag19.4.. Bittermark
Freitag,  26.4. Tschernobyl
Mittwoch  8.5.  Ende Naziterror 
Montag, 8.7. Flaggentag
Dienstag,  6.8. Hiroschima /Nagasaki 
Sonntag  1.9. Antikriegstag, gleichzeitig 80. Jahrestag des Kriegsbeginns 1939
 
Die Verleihung Fritz- und Ingeborg Küster- Friedenspreis 2019  wird von Mathias Wagner organisiert. 
 
Ich danke Euch Allen, auch denen , die heute nicht dabei sein konnten für die engagierte Arbeit in Hagen.

Bericht Mitgliederversammlung 2017

Rede Mitgliederversammlung  Hagener Friedenszeichen 24.11.2017
Liebe Freunde,
Das Jahr begann verheißungsvoll: 
am 20. Januar konnten wir den den Fritz- und Ingeborg Küsterpreis an Günter Sauerbier verleihen. Wie kaum ein anderer hat Günter das Hagener Friedenszeichen geprägt. Seine Diskussionsbeiträge und seine Sachkenntnis der neueren deutschen Geschichte und seine Einsatzfreudigkeit zum Beispiel bei der Ausstellung „Die Wehrmacht- das Schwert der Nazis“ bleiben unvergessen.
So war es ein schwerer Abschied, als wir kurz nach der Preisverleihung Günter zur letzten Ruhe begleiten mussten.
Auch ein weiterer wichtiger Begleiter des Hagener Friedenszeichen, ein Kämpfer für eine gerechtere Welt seit  Jahrzehnten, verließ uns im Februar für immer: Herbert Wils.
Ich bitte darum, Euch zu Ehren unserer beiden Toten zu erheben, ihrer zu gedenken, ihnen zu danken für ihre Gedanken und Taten.
Meine Ausführungen zum jetzt abgelaufenen Jahr habe ich unterteilt in die Abschnitte
1.  allgemeine  Friedensarbeit,
2.  nukleare Bedrohung
3.  Verteidigungspolitik
 
1. allgemeine Friedensarbeit
 Das Friedenszeichen in der Hohenzollernstraße bleibt unser zentraler Treffpunkt.
Im Frühjahr konnten wir uns an dem Friedenszeichen aus Osterglocken und Tulpen im Stadtpark freuen. Wir sind gespannt, ob es im Frühjahr wieder erwacht.
Ein neues Friedenszeichen entsteht gerade in Haspe, gestaltet mit Bäumen, wir warten wie es sich entwickelt wird über Jahrzehnte !
Wie wäre es, wenn wir eine oder mehrere Verkehrsinseln mit einem Friedenszeichen verschönern würden? „Hagen – Stadt der Friedenszeichen“?
 Besonders erfreulich war die Zusammenarbeit mit der evangelischen Jugendarbeit in Berchum, besonders mit dem ehemaligen Leiter Paul Gaffron.
Inzwischen ist das Zentrum in Berchum geschlossen und Paul hat einen Verein gegründet: „East-West-East Germanay“.
Das große Projekt „No hate speech -  the film“ wurde von uns begleitet  Unser Schatzmeister  hatte die größte Arbeit zu bewältigen. Ihm auch von dieser Stelle aus unseren herzlichen Dank ! Im Anschluss wird detailliert auf das Projekt eingegangen
Am 26. Mai wurde der Film  in Hagen uraufgeführt.
Jetzt werden wir auch das nächste Programm begleiten: „Pictures of Freedom“. Ebenso wird die neue russische Assistentin von Paul von uns mit Geld der EU bezahlt.
 Eine Geschichte aus dem Tollhaus, die Versenkung von Reisegeldern für Jugendliche aus verschiedenen Ländern Osteuropas und der Türkei  in die Konkursmasse des Jugendzentrums Berchum konnte von uns durch eine Spendenaktion rasch gelöst werden.
 Am 13.4. lief unser Film: „Die Meister des Todes“ im Kino Babylon. Petra steuerte als intime Kennerin der Verhältnisse in Mexiko wichtige Informationen bei.
 Für das Hagener Friedenszeichen war es immer besonders wichtig, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft  zu verknüpfen.
Die neuen Nazis im Bundestag machen deutlich, wie wichtig das ist.
Neben dem Mahnmal und den Stätten des Grauens in Hagen wird die Karfreitag - Veranstaltung in der Bittermark für uns immer wichtiger.
In der Bittermark ist nicht nur die Stadt Dortmund mit dem OB präsent, sondern auch der BVB. Eine wichtige Mobilisierung ist so möglich!
So freuen wir uns, dass im nächsten Jahr auch der DGB Hagen seine Mitwirkung signalisiert hat und vorher auch eine Veranstaltung zu den Hintergründen  machen möchte.
Bürgermeister Wisotzki war 2016 dabei und hat schon angekündigt, auch im nächsten Jahr mitfahren zu wollen.
Ruth hat es sich wieder nicht nehmen lassen, Ostermontag am Ostermarsch teilzunehmen.
 
2. Nukleare Bedrohung
Ein Großteil der  Menschheit schaut derzeit zu, wie Trump und Kim auf einen atomaren Krieg zutreiben. Und die Japaner haben nichts besseres zu tun, als ihre Regierung durch eine 2/3 Mehrheit zu ermächtigen, ihre pazifistische Verfassung aufzugeben und eine Armee aufzubauen, sogar  eine Atomwaffenbeschaffung wird erwogen.
Auch ein Zeichen dafür, dass die Vergangenheitsbewältigung in Japan nicht gelungen ist.

Seit 2013 bemühen sich viele Staaten, die Ächtung der A-Waffen voranzutreiben.
Am 7. Juli war es endlich so weit, dass 122 Staaten dieser Erde in New York die völkerrechtliche Ächtung der A-Waffen verbindlich beschlossen haben.
Alle A-Waffenstaaten haben sich verweigert, auch die Bundesrepublik als NATO Partner und als Standort von A-Waffen in Büchel.
Mutige Politik sieht anders aus.
Es ist doch nur eine Frage der Zeit, wann der nächste atomare Konflikt ausbricht. Nordkorea und auch der Iran zeigen zudem, wie hoch das Erpressungspotenzial schon heute ist.
Wir können doch nicht hoffen, dass alle Länder, die heute oder auch morgen A-Waffen haben werden, so vernünftig sind, diese nicht einzusetzen.  Wir können doch nicht ernsthaft glauben, dass Terroristen nicht irgendwann eine Bombe ergattern und damit die Menschheit bedrohen.
Aber hören wir die Worte des scheidenden Bundesaußenministers Gabriel: „Es ist wahrscheinlich, dass wir in Europa neue nukleare Mittelstreckenraketen sehen werden.“
Die USA haben schon angekündigt, dass sie ihre 150 Atomwaffen in Europa modernisieren wollen. Dazu sollen die europäischen Partner die neuen Trägersysteme bereitstellen.
Jetzt rächt sich, dass die vergangenen deutschen Regierungen die Frage der Atomwaffen völlig den USA und der NATO überlassen haben.
Man kann sich des Eindruckes nicht erwehren, dass die meisten Menschen nichts mehr über die Jahrzehnte dauernden Schäden  durch A-Bomben wissen.
Deshalb war es so wichtig, dass wir im Juli die Bilder von Hiroshima und Nagasaki in der Johanniskirche zeigen konnten.
Ferner haben wir in einem Vortrag über die Konfliktsituation im fernen  Osten berichtet unter dem Titel: „Warum wir wieder über Atomwaffen reden müssen?“
Am 5.8.haben wir wieder am Friedenszeichen der Verbrechen in Hiroshima und Nagasaki gedacht .
Ruth und Netti haben auch in diesem Jahr an einem Protesttag in Büchel teilgenommen.
Der Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden, fiel in diesem Jahr mit der Unterzeichnung des Vertrages zur Ächtung der A-Waffen zusammen. Wir haben den Tag zusammen mit Bürgermeister Wisoztki  und einigen DRK Mitarbeitern begangen, die am gleichen Tag im Rathaus eine Tagung hatten.
Unsere Aktionen am Antikriegstag am 1.September  und am Aktionstag der deutschen Friedensbewegung am 18. November standen dann auch ganz im Zeichen der neuen atomaren Bedrohung  in Fernost.
Die größte Überraschung war für uns, die Verleihung  des Friedensnobelpreises an die ICAN  (international Campaign to abolish nuclear weapons ), einer Organisation, die die Ächtung der A-Waffen betrieben hat, und die wir schon seit langem unterstützen. Für uns ein Grund, mit unserem Engagement gegen A-Waffen nicht nachzulassen.
Ob und wie wir die Nobelpreisverleihung am Sonntag, den 10 Dezember  begehen könnten, müssen wir noch überlegen.
Wir haben in diesem Jahr an die Katastrophe von Fukushima gedacht. Mit dabei am Friedenszeichen war  in diesem Jahr die stellvertretende Ministerpräsidentin von NRW, Frau Löhrmann, und unser OB Schulz.

4. Verteidigungspolitik
 Am 10. November 2017 verneigten sich Macron und Steinmeier auf dem Hermannsweilerkopf, im Gedenken an die 30.000 Soldaten, die hier im ersten Weltkrieg starben. Sie beschworen die Ächtung der Kriege und weihten ein gemeinsames französisch-deutsches Museum ein.
Gleichzeitig  beschließen die Verteidigungsminister der EU eine ständige strukturelle militärische Zusammenarbeit (Pesco), die die Partner dazu verpflichtet, ihren Verteidigungsetat regelmäßig zu erhöhen, gemeinsame Auslandseinsätze zu planen und die Frist für die deutsche Parlamentsgenehmigung  zu verkürzen. Unabhängig davon will die Regierung auch den NATO Anteil möglichst auf 2% der BSP anheben.
 
Zum Schluss:
Für uns gab es 2017 zwei wichtige Wahlen: die NRW Wahl im Mai und die Bundestagswahl im September. Sie haben uns einigermaßen irritiert zurück gelassen. Warum sind die Nazis auf einmal wieder da? Warum werden die meisten lebenswichtigen  Themen kaum angesprochen und spielen bei der Wahlentscheidung gar keine Rolle?
Ist da wirklich nur der „Merkeleffekt“ von der schweigenden Kanzlerin? Oder führt die Informationsmenge dazu, dass kaum einer noch zwischen  wichtig und unwichtig entscheiden kann.?
Was bedeutet das für die Friedens- und Umweltbewegung? 

Klar ist:
„Wir selbst müssen die Veränderung sein, die wir in der Welt sehen möchten“  (Mahatma Gandhi)
und so gehen wir in das Jahr 2018 in der Hoffnung ein klein wenig mit dazu bei zu tragen, dass die Welt etwas friedlicher wird. 

5. Termine 2018:
 Sonntag, 11.3 Fukushima
Karfreitag 30.3. Bittermark
Donnerstag, 26.4. Tschernobyl
Dienstag, 8.5.  Ende Naziterror 
Sonntag 8.7. Flaggentag
Montag 6.8. Hiroschima 
Samstag 1.9. Antikriegstag 

Bericht Mitgliederversammlung 2016

Ch. Kingreen
25.11.16
Liebe Freunde,
„Wir können sprechend und handelnd eingreifen in diese sich zunehmend verrohende Welt. Dazu braucht es nur Vertrauen in das, was uns Menschen auszeichnet: Die Begabung zum Anfangen.“ (Carolin Emcke, diesjährige Trägerin des Friedenspreises des deutschen Buchhandels)
 Damit eröffne ich die Mitgliederversammlung des Hagener Friedenszeichen 2016!
 
Nach der Trumpwahl vor 3 Wochen müssen wir wirklich wieder verstärkt anfangen.
Der „Spiegel“ zeigt auf der Titelseite Trump als riesigen Asteroiden , der auf die kleine Erde zurast. Darunter steht: Das Ende der Welt (wie wir sie kannten).
Lassen wir die Mutmaßungen über die Trumpsche Politik einmal beiseite.  Zwei Grundannahmen von Trump müssen uns ängstigen und wachrütteln. Die erste lautet im Original: „The only thing that matters is the unification of the people and all the other people don't matter“. Brutal, ausgrenzend, offen rassistisch  Nun wird auch noch Steve Bannon  Chefstratege im Weißen Haus.  Er hat schon angekündigt seine ultrarechten Hetz-Websites in Holland, Frankreich und Ungarn auf den Markt zu  bringen.
Die zweite Grundannahme ist  der auf die Spitze getriebene Neoliberalismus: die gesamte Politik wird nur unter dem Gesichtspunkt der Gewinnmaximierung gesehen.
Was wird aus dieser Mischung folgen ?
Schon wollen die Europäer eine Euro Armee aufstellen und das Baltikum fürchtet den Einmarsch der Russen.
Zurück zum Hagener Friedenszeichen !
Wir sind Teil der weltweiten Friedensbewegung.
Wir wollen den Frieden fördern, nicht den Krieg. Unser Arbeitsgebiet ist die Stadt, also Hagen .
Die meisten Menschen auf dem Globus leben inzwischen in Städten. Städte sind daher maßgeblich an der weltweiten Entwicklung oder auch Fehlentwicklung beteiligt. Wir haben uns zur Aufgabe gemacht, Hagen zur Stadt des Friedens zu machen. Dies ist nur denkbar, wenn wir gleichzeitig an  das weltgeschichtlich einmalige Verbrechen der Deutschen im 20. Jahrhundert immer wieder  erinnern.
  So legte am 25.3.16  eine Abordnung von uns einen Kranz am Mahnmal in der Bittermark nieder, wo 1945  auch Hagener ohne Gerichtsurteil von den Nazis erschossen wurden. Auf unseren Antrag hin wird ab nächstes Jahr die Stadt Hagen offiziell an dieser  Gedenkfeier teilnehmen.
Am 7.5. und am 1.9. haben wir am Friedenszeichen an die Gräuel des 2. Weltkriegs gedacht.
Ich komme jetzt zu den weiteren Schwerpunkten unserer Arbeit :
Atomwaffen und Atomindustrie
Am 11.3. gedachten wir der Opfer von Fukushima. Die Atomlobby hat es geschafft, dieses Thema aus den Medien zu bekommen. Die Entsorgung des hoch  radioaktiv belasteten  Wassers, der Erde und aller Gegenstände ist ungelöst. Auch die Folgen für die Gesundheit werden nicht offengelegt, Reihenuntersuchungen werden, wenn überhaupt, von privaten Organisationen durchgeführt.
Am 26.4. fand eine gut besuchte Veranstaltung mit Kindern der Opfer von Tschernobyl statt.
Davor war schon der Film „Energierebellion“ erstmals in Hagen gezeigt worden.
Am 8.7., dem ersten Ferientag in NRW,  protestierten wir mit dem Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden gegen die weiter bestehende Atomrüstung. Die Bemerkung von Trump, wenn man A-Waffen hätte, sollte man sie auch einsetzten, zeigt, wie schwach die Dämme sind, solche Menschheitsverbrechen, wie den Einsatz von A-Waffen, zu verhindern.
Am 6.8. gedachten wir an die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki. Eindrucksvoll die Lieder von unserem Freund Rüdiger Drallmeyer .
Leider kam die geplante Hiroshima Ausstellung aus Köln nicht zustande, da wir keine geeigneten Räumlichkeiten fanden. Um die Erinnerung an dieses Menschheitsverbrechen  wach zu halten  wäre  auch  eine Benennung des  Volmeufers am AWH oder der Volmebrücke als  Hiroshima -ufer oder -brücke  denkbar. Ähnliches gibt es zum Beispiel in Braunschweig.
Eine Pflanzung eines Kaki Tree aus Nagasaki  im Garten des AWH scheint dagegen schwierig zu sein.
Am 16.7. besuchte eine Abordnung von uns Büchel, dem Standort von Atombomben in Deutschland. Hier lief unter dem Aufruf „Büchel ist überall" seit April eine Dauerdemonstration
Flüchtlinge
Wir haben in Hagen nur ganz wenig Information zur Situation der Flüchtlinge in Hagen.  Die Abschottung funktioniert gut im lokalen wie im internationalen Bereich.
Wir haben gegen die unterlassene Hilfeleistung der Flüchtlinge in Griechenland in Idomeni protestiert, wir schweigen bei den über 3000 Ertrunkenen schon in diesem Jahr im Mittelmeer.
Die Bundestagswahl im nächsten Jahr  muss diese Katastrophe zu Thema machen. Einfache Lösungen sind genauso wenig möglich wie das Wegsehen.
Wie schwierig auch eine Rückführung von Flüchtlingen ist zeigen die bosnischen Flüchtlinge, die vor fast 20 Jahren wieder in Heimat zurück mussten  Wir unterstützen sie dank unserer Spender weiter in diesem Jahr mit fast 10 000 Euro.
Die tdh Arbeitsgruppe hat vom April bis Juni wöchentlich einen Schweigekreis am Friedenszeichen durchgeführt, um auf die Not besonders der unbegleiteten Jugendlichen hinzuweisen.
No hate Speech
Hass ist menschlich,  begünstigt Gewalt.  Wer hasst und dies auch öffentlich macht vergiftet die Gemeinschaft. Hass  ist weder eine Antwort noch löst er Probleme.
Da heute jeder die Möglichkeit hat seine Meinung einem Millionenpublikum mitzuteilen,  müssen wir alle neu lernen, was Hass bedeutet und wie wir mit ihm umgehen. 
Börn Ihler, ein Überlebender des Utoya Massakers 2011, sagte zum 5. Jahrestags des Massakers: Terrororganisationen sind gut darin, Jugendliche mit starken Geschichten und Bildern zu beeindrucken. Wir müssen kraft-vollere Geschichten, kraft-vollere Bilder und  kraft-vollere Rituale  finden.“ 
Wir sind sehr glücklich mit Paul Gaffron einen Mitstreiter gefunden zu haben, der mit Hilfe des EU-Erasmusprogramms  East-West-East  diese Hassproblematik  angeht. Über den Stand des Projektes wird er uns gleich berichten.
 Friedenszeichen
Am 16. Januar 1991 Stunden vor dem Angriff der Amerikaner auf Bagdad  haben wir auf dem Friedrich-Ebert-Platz bei Schneetreiben aus Grabkerzen das Peacezeichen aufgestellt. Seit Sommer 1991 ist es in das Pflaster erst im Friedrich - Ebertplatz, jetzt auf der Hohenzollernstraße eingelassen. Seit Sommer 2015 hat eine Friedensmahnwache  um Siggi Papke die Tradition mit den Kerzen wieder aufgenommen .
Jetzt verlangt die Stadt die Räumung der Kerzen jede Nacht. Dies lehnt die Gruppe ab. Unser Vermittlungsangebot war leider vergeblich.
Umso erfreulicher ist es, dass wir am Mittwoch, den 30.11. 10 Uhr  im Stadtgarten ein großes Friedenszeichen mit Osterglockenzwiebeln legen können.
 Friedenspolitik
Die deutsche Friedensbewegung will eine Öffentlichkeit herstellen, um die Verlängerung des Bundeswehrmandats für Syrien im Dezember zu verhindern. Wir unterstützen diese Aktion.
 
Der Waffenexport bleibt ein entscheidendes Thema. Auch dies muss ein Wahlthema zur Bundestagswahl sein. Nur hoher öffentlicher Druck kann hier etwas bewirken. Denn: die Exporte sind im ersten Halbjahr 2016 gegenüber 2015 wieder gestiegen. Die Munitionsmenge für Kleinwaffen hat  sich gar verzehnfacht.
Weiter gibt es Exporte nach Saudi-Arabien und Katar. Der Export in die Türkei ist massiv gestiegen.
 Obwohl eine große gesellschaftliche Debatte über die Rolle der Bundeswehr nach Vorlage des neuen Weißbuches geführt werden sollte, ist nichts passiert bis auf die absurde Diskussion über den Einsatz der Bundeswehr innerhalb  Deutschlands, die eine Grundgesetzänderung nötig machen würde. Ohne uns ! Die Diskussion über die Cyberarmee soll uns weismachen, dass bei der Armee der Zukunft kein Blut mehr fließt.
Die Werbung der Bundeswehr nimmt zu. Bei Berufsfindungsmessen ist sie präsent, auch wieder in Schulen.
Schon deutet sich an, befeuert durch die Trumpwahl, dass die Verteidigungskosten massiv in die Höhe gehen werden.
Auch hier wird die Friedensbewegung gebraucht, die sich Anfang Oktober mit einer Großdemonstration in Berlin wieder Öffentlichkeit gezeigt hat. Ruth war dabei .
 Und 2017
Werden wir großen Zulauf bekommen?
Sicher ist , dass wir am Freitag, den 20.Januar, gemeinsam die Verleihung des Ingeborg und Fritz Küsterpreises an Günter Sauerbier  in der Gesamtschule Boele feiern werden und gleichzeitig auch darin erinnern, dass das Friedenszeichen vor 25. Jahren am 17.1.1992 gegründet wurde.
 
Weitere Gedenktage 2017:
Samstag, 11.3. Fukushima
Karfreitag 14.4  Bittermark
Mittwoch 26.4. Tschernobyl
Montag 8.5 Ende des Naziterrors
Samstag 8.7  Flaggentag 
Sonntag 6.8. Hiroshima 
Freitag 1.9. Antikriegstag 
 Lasst mich schließen: 
einmal mit der verspäteten Gratulation an unseren Schatzmeister, der seit September Präsident des Kinderhilfswerkes terre des hommes Deutschland ist. Wir wünschen Dir, Edgar, die nötige Kraft für dieses verantwortungsvolle Amt. 
 Schließlich ist es mir eine Herzensangelegenheit an Jochen Marquardt zu erinnern, der im April gestorben ist. Er war immer ein großer Freund und Unterstützer unserer Friedensarbeit. Ich bitte Euch, zu seinem Gedenken sich zu erheben.

 Bericht Mitgliederversammlung 2015

Liebe Friedensfreunde,
 
wenn wir auf das letzte Jahr zurückblicken müssen wir uns schon fragen, welche Aufgaben unsere kleine Gruppe in der jetzigen Zeit hat. Ein Blick auf die Aktivitäten des Jahres 2015  kann vielleicht erste Fingerzeige geben. Hier eine kurze Zusammenfassung unter folgenden Überschriften:
 
Nie wieder Krieg   Wir unterstützen weiter den  Ostermarsch, haben Aktionen zum 70. Gedenktag des Endes des 2. Weltkrieges gemacht  und gemeinsam mit anderen Organisationen am 1.9. den Antikriegstag begangen.
 
Abbau von Feindbildern
In einer Zeit der neuen Konfrontation mit Russland  haben wir einen Bürgerbrief zum 70. Jahrestag der Befreiung an die Smolensker Bürger geschickt.  Dieser Brief wurde in verschiedenen Medien in Smolensk veröffentlicht.  Im letzten Jahr haben wir im Kino Babylon die Ausstrahlung des Films „Mein Freund Ben“ unterstützt, der sich kritisch mit dem Konflikt Israel und Palästina auseinandersetzt.
 
Stopp den Waffenhandel und   Keine Nutzung der Atomenergie - weder militärisch noch zivil
Dazu haben wir Aktionen gemacht:
am 25.4  zu Tschernobyl,
am  8.7.  zum Flaggentag der Bürgermeister für den Frieden mit Hinweis auf die humanitäre Initiative verschiedener Staaten  zur völkerrechtlich Ächtung der Atomwaffen
und am 6.8. zum 70-jährigen Gedenken an den Atombombenabwurf auf  Hiroshima
 
Hilfe für Flüchtlinge
Weiter unterstützen wir die Ende der 90er Jahre zurückgekehrten bosnischen Flüchtlinge. Allein die Tatsache, dass eine Unterstützung weiter wünschenswert ist, zeigt, wie problematisch Rückführungen sind. Für Bürokraten ist ein Fall gelöst, weil man die Menschen dahinter nicht mehr sieht. So einfach dürfen wir es uns nicht machen !
 Seit Jahren weisen wir auf die unmenschlichen  Verhältnisse an Europas Südgrenzen hin.
Jetzt ist Lampedusa plötzlich in Deutschland und alle tun so, als sei dies nicht vorauszusehen gewesen.
Unsere Arbeit ermöglicht es uns, besser auf die Hintergründe dieser Massenmigration zu schauen als der normale Hagener. Uns sind die Folgen des Kolonialismus, des Kapitalismus, der Kampf um die Energiequellen, die Erderwärmung, das Hegemoniestreben besonders der USA, aber auch die Möglichkeiten des globalen Informationszeitalters klar.
Paul Collier kommt in seinem sehr lesenswerten Buch „Exodus“ zu folgendem Schluss:
„ Internationale Massenmigration ist eine Folge extremer globaler Ungleichheit. Die Ungleichheit ist in den letzten zwei Jahrhunderten entstanden und wird im kommenden Jahrhundert beseitigt werden“.
Und weiter : „Die wirtschaftliche Annäherung geht (vielmehr) auf die Umgestaltung der Sozialmodelle der armen Gesellschaften  zurück. Deren Institutionen gestalten sich nach und nach immer integrativer und werden immer weniger von ausbeuterischen Eliten beherrscht“.
Diese Annahme  scheint sehr optimistisch zu sein. Sie stammt aber von einem  Soziologen, der seit Jahrzehnten in Afrika arbeitet und damit weiß, wovon er spricht.
Die Betonung der Sozialmodelle ist wichtig. Frieden nach innen und außen hängt zu einem großen Teil von einem funktionierenden Sozialstaat ab. Haben wir das verstanden in der Finanzkrise? Wie steht es in Afghanistan, Irak, Syrien, Palestina, die Reihe läßt sich fortsetzten.
 Hagen beherbergt  zur Zeit weit über 1000 Flüchtlinge aus Syrien, Irak, Eritrea, Afghanistan und Albanien  und Kosovo.
Die Informationen über das Leben in den Unterkünften, die Betreuung der Kinder, selbst die medizinische Versorgung oder gar Deutschkurse wissen wir zu wenig.
Es wird eine unsere wichtigsten Aufgaben sein, Kooperationspartner bei der konkreten Flüchtlingshilfe zu finden. Hier bieten sich „Hagen ist bunt“, der Werkhof, der Kinderschutzbund, tdh, der DGB,  AG Asyl, Uni 50 + Arbeitsgruppe Migration an.
Die Migration wird für uns Folgen haben.
Dazu nochmals Collier:
„Zweifellos positiv ist die Tatsache, dass die einkommensstarken Gesellschaften jetzt multiethnisch zusammengesetzt sind. Angesichts ihrer von Rassismus durchsetzten Geschichte ist die Revolution der Einstellungen als Folge von Mischehen und Koexistenz für alle zutiefst befreiend."
 Aber Collier warnt auch:
„ Im Laufe der Geschichte war Vielfalt in den meisten Gesellschaften zumeist ein Nachteil. Selbst im heutigen Europa sind die relativ geringen kulturellen Unterschiede zwischen Deutschland und Griechenland derart in den Vordergrund gerückt, dass sie die bisher in der Europäischen Union erreichte bescheidene institutionelle Annäherung gefährden. Möglicherweise würde eine ständige zunehmende kulturelle Vielfalt nach und nach die gegenseitige Rücksichtnahme untergraben, und die nicht absorbierten Auslandsgemeinden würden an dysfunktionalen Aspekten der Sozialmodelle festhalten, die zum Zeitpunkt ihrer Auswanderung in ihren Heimatländern bestimmend waren.“
Hier haben wir in unserer Lebenszeit Erfahrungen gesammelt und wir müssen schon aufpassen, dass nicht weitere Parallelgesellschaften entstehen.
Ich erinnere daran, dass wir schon vor 2 Jahren  vergeblich versucht hatten, zusammen mit der türkischen Gemeinde in Hagen eine Hilfe für die Flüchtlingscamps an der türkisch syrischen Grenze  zu unterstützen. Welche Möglichkeiten haben wir in Hagen, Integration praktisch zu leben ?
 Die Reaktion des Einzelnen auf die vielen Flüchtlinge schwankt zwischen Anteilnahme, Gastfreundschaft, Angst und schließlich Hass. 
Auf Seiten der Flüchtlinge zwischen Dankbarkeit , Glück, dem Terror entronnen zu sein,  bis zu Angst, aber auch Hass auf diese Gesellschaft, die sie für ihr Schicksal, häufig nicht zu Unrecht verantwortlich machen. 
Mit diesen Gefühlen müssen wir umgehen lernen. Für beide Seiten gilt, Verständnis für einander aufbringen, aber auch klare Grenzen aufzeigen, wenn Hass und Gewalt sichtbar werden.
Um uns zu verstehen, brauchen wir Sprache. Deshalb wird es für uns wichtig sein, möglichst viele Mitbürger zu finden, die die Sprachen der Flüchtlinge sprechen. Ein Pool der Dolmetscher wäre ein wichtiger Schritt. Die Deutschkurse für alle ein weiterer. Auch die Initiative, dass jeder Betrieb einen Migranten aufnehmen und ausbilden sollte, ist sehr zu begrüßen.
Fassen wir unsere Aufgaben für 2016 zusammen:
Fluchtursachen bekämpfen – nicht Flüchtlinge: das heißt  Grenzen schließen für Waffen, Unterstützung aller Aktivitäten, die die Kriege beenden könnten, die eine Zivilgesellschaft in den Ländern fördern können. Militärische Aktivitäten kritisieren.
Eintreten für ein gerechtes Sozialmodell weltweit.
Hintergründe der Fluchtursachen öffentlich machen.
In Hagen:
Zusammenarbeit mit allen Gruppen fördern, die sich um Flüchtlinge kümmern. 
Versuch auch die Gruppen der Türken und Kurden einzubinden. 
Integration der Flüchtlinge, wo immer möglich, fördern. 
 
Wir haben genug zu tun.
Ich würde mich um eine intensive Diskussion und Mitarbeit freuen. 
 
Christian Kingreen

Bericht Mitgliederversammlung 2014


Liebe Friedensfreunde,
 
geben wir es offen zu: so hatten wir uns 2014 nicht vorgestellt. Die weltpolitischen Ereignisse haben uns überrollt und tun es weiter.
Die ganze Süd- und Ostflanke Europas steht in Flammen, das Militär bestimmt die Bilder in der „Tagesschau“ und „mehr Verantwortung übernehmen“ heißt bei einigen in der Regierung, mehr Waffen und auch Soldaten schicken.
Die Nachdenklichen, die Pazifisten, die, wie wir, Waffenexporte und kriegerische Aktivitäten ablehnen, sind sprachlos und finden keine Möglichkeit, uns Gehör zu verschaffen.
 Dabei hätte nur ein kurzer Rückblick auf Afghanistan, Irak, Libyen zeigen können, dass kriegerische Interventionen fast immer die Lage noch schlimmer gemacht haben. Aber Waffen bleiben das Symbol der Allmacht und das reicht offenbar aus, die Menschen immer wieder nach Waffen rufen zu lassen.
 Im Jahr der großen Krisen in der Ukraine, in Syrien, Irak und in Palästina sind wir im Gegensatz zu den Konflikten um den Irak oder im Bosnienkrieg nicht auf die Straße gegangen, weil wir keine Eskalation in Deutschland wollen.
Hier gibt es heute zahlreiche Befürworter und Gegner der westlichen  Ukrainepolitik, hier gibt es Unterstützer der IS, aber auch der Kurden, hier gibt es Unterstützer der israelischen Politik, aber auch Palästinenser. Es wäre gut, wenn die verfeindeten Gruppen hier in Deutschland miteinander reden würden, Straßenschlachten oder hitzige öffentliche Debatten entsprechen nicht unseren Zielen.
 Aber vielleicht hat uns Vadim Damier aus Moskau am Montagabend bei seinem zweieinhalb-stündigen   Referat über die Ukraine gezeigt, was jetzt eigentlich von uns gefordert ist: die Unterstützung der Menschen in der Ukraine, die keine Medikamente mehr haben und deren Renten  gekürzt werden im Westen wie im Osten.  Die Unterstützung der 3000 Wehrdienstverweigerer, die jetzt angeklagt werden.
 Zusammen mit den Gewerkschaften sollten wir gegen die Fortführung der Sanktionen protestieren, die wieder die Armen trifft:  in Russland in der Ukraine und bei uns.   
 „Frieden gegen Krieg  -   Gewissen gegen Gewehre" – diese Überschrift über unsere Ausstellung zum 100. Jahrestag des 1. Weltkrieges  ist auch ein Motto für unsere Grundeinstellung.
Diese große Ausstellung, von Matthias Wagner Lüdenscheid angeregt und vorangetrieben,  hat uns über das ganze Jahr sehr beschäftigt. Wir haben sie am 8.5.14 in der Stadtbücherei eröffnet unter Beisein des 1. Bürgermeisters Herrn Fischer.
Die Einführung hielt die Superintendentin Frau Muhr-Nelson aus Unna. Im Rahmen der vier-wöchigen Ausstellung  gab es noch gut besuchte Vorträge von Hajo Schmidt  zum Thema: „Krieg und Frieden heute und morgen - militärische Gewalt und ihre Alternativen“, Birgit Sippel (SPD Europaparlament) sprach zur Friedenspolitik der EU und Rainer Stöcker stellte sein Buch: „Die zwei Leben des Emil S" vor.
Allen, die diese Ausstellung gemacht haben, besonders aber auch dem Künstler Günter Blanck , der uns sehr einprägsame  Plastiken zur Verfügung stellte, meinen herzlichen Dank.
Die Ausstellung ist jetzt durch Vermittlung von Wolfgang in der Gesamtschule Boele und  in der Gesamtschule Haspe zu sehen.
Im Rahmen dieser Ausstellung wurde auch die Antikriegsmesse „Armed man“ von Karl Jenkins aufgeführt (Mozartchor Hagen).
Während der Ausstellung und jetzt im September im AllerWelthaus, haben wir auf die Arbeit des ZFD hingewiesen: 500 Friedensfachkräfte  wurden seit 1997 ausgebildet. Mehr als nichts,  aber natürlich viel zu wenig!
Um es mit Ban Ki Moon zu sagen: Die Welt ist überrüstet , der Frieden ist unterfinanziert.“
Wir waren, wie jedes Jahr, beim Ostermarsch Ruhr dabei, haben am 8.7. und am Hiroshimatag  im Rathaus die Flagge der Bürgermeister für den Frieden gemeinsam mit dem neuen OB Erik Schulz gehisst, (Stichwort : Städte sind keine Zielscheiben für atomare Angriffe) und haben am 1.9. zum Antikriegstag eine Presseerklärung herausgegeben.
In der Pelmke haben wir wieder die Aussendung des Films „Bethlehem“ unterstützt.
Weiter unterstützen wir zurückgekehrte bosnische Flüchtlinge. In diesem Jahr waren sie von mehreren Hochwasserkatastrophen erneut in Not geraten. Über Familie Grozdanic haben wir über 5000 Euro für eine Nothilfe zur Verfügung gestellt. Ferner werden wir ein Schulprojekt für benachteiligte Schüler unterstützen.
Eine geplante Unterstützung für kurdische Flüchtlinge in der Türkei scheiterte vorerst an den Spannungen zwischen Türken und Kurden.
 
Ausblick:
zunehmend werden mehr Flüchtlinge nach Hagen kommen. Es formieren sich Unterstützer, wir werden Ihnen zur Seite stehen. Auch die Menschen in Gaza brauchen dringend unsere Hilfe. 
Ins nächste Jahr fällt der 70. Jahrestag der deutschen Befreiung am 8.5.15. Matthias Wagner hat vorgeschlagen, zu diesem Ereignis eine Ausstellung zu machen mit Bildern aus der Ausstellung „Die Wehrmacht  das Schwert der Nazis“ und Aussagen zur unserer pazifistischen Einstellung. 
Und schließlich gibt es die Anfrage von einem Bürger, ob wir das Mahnmal nicht doch mittelfristig im öffentlichen Raum aufstellen sollten. 
Diese Friedensarbeit können wir nicht alleine schultern. Viele Informationen erhalten wir von der „Aktion Aufschrei“. Jetzt beteiligen wir uns auch am „Friedenswinter“.
Seit 24 Jahren war unser Hauptansprechpartner in Sachen Frieden Manni Stenner von der Friedenskooperative Bonn. Für uns alle unfassbar verstarb er plötzlich 60-jährig im Sommer dieses Jahres. Er wird uns fehlen !
 Ich schließe mit der großen Bitte, die Arbeit des Friedenszeichen weiter mit Rat und Tat zu unterstützen !

Es gibt eine einfache Wahrheit: Wenn Sie an das glauben, was Sie tun, können Sie Großes erreichen. Das ist der Grund, warum Ihnen bei der Erreichung Ihres Zieles helfen möchten.

Kooperation mit der Fritz Reuter Förderschule

Gespräch mit der Fritz Reuter Förderschule Hagen Boelerheide, Kapellenstraße 75 
29.8.23

Teilnehmer:
Schulleiter Herr Grade ,Frau Baselt, Förderschullehrerin, Barbara Blindert, Ruth Sauerwein, Rüdiger Drallmeyer, René Röspel, Paul Gafron, Edgar Marsh, Christian Kingreen
 
1.Vorstellung der Fritz Reuter Förderschule für lernbehinderte Kinder .
In der Schule sind 230 Kinder. Ein Drittel sind Heimkinder oder Kinder aus Pflegefamilien, ein Drittel sind Kinder aus armen Familien, das  letzte Drittel besteht aus Kindern, deren Eltern eine Aufnahme in der Schule gewünscht haben.
40% der Schülerinnen haben Migrationshintergrund, türkischstämmige  Schüler gibt es praktisch keine,
aber rumänische und syrische Kinder.
Die Klassengröße umfasst 14 bis 18 Kinder, in der Regel sind 2 Lehrer für eine Klasse vorgesehen.
100% der Lehrerstellen sind besetzt.
Schwerpunkte der Arbeit :
Abenteuerpädagogik,  Wildnispädagogik, Berufsförderung, Schulgarten, Schulfirmen für Textilien, Nähen, Spiele, Gartenbau.  Mobilität wird gefördert durch eine Reihe von Mountain Bikes, die angeschafft worden sind, regelmäßige Fahrradtouren.

2.Netzwerk Schule mit Courage ohne Rassismus (Courageschulen)
Die Fritz-Reuter Schule wird dem Netzwerk am 22.9.  im Rahmen des Schulfestes beitreten. Beginn 14 Uhr.  Christian und René werden das Hagener Friedenszeichen und seine Partner: terre des hommes und East-West East dabei als zukünftige Paten vertreten. 
 
Konkret  will terre des hommes einen Vorschlag zur Durchführung einer „Roter Hand Aktion“  machen. 
Ruth Sauerwein wird Materialien für die Schule vom „Forum ziviler Friedensdienst“ anfordern. 
Eine musikalische Zusammenarbeit wird mit Rüdiger Drallmeyer entwickelt. 
 
Christian Kingreen, 30.8.23

Lernen Sie uns kennen

Wir arbeiten stets an verschiedenen Projekten – meistens, um für unsere Kunden das Beste zu erreichen. Von Zeit zu Zeit experimentieren wir jedoch auch an völlig neuen Konzepten und Ideen.

11-13. April 2020. Klima schützen statt aufrüsten – Atomwaffen verbieten – Nein zur EU-Armee! 

Entwurf Aufruf Ostermarsch Rhein/Ruhr 2020

Die Friedensbewegung setzt zu Ostern Zeichen für Frieden, Entspannung und Abrüstung. Im Gegensatz dazu steigert die NATO die Spannungen gegen Russland mit dem größten Manöver seit Ende des Kalten Krieges. Im 60sten Jahr seines Bestehens lädt der Ostermarsch alle Menschen an Rhein und Ruhr ein, vom 11. bis 13. April 2020 in Duisburg, Köln, Düsseldorf, Essen, Dortmund und anderen Städten für den Frieden zu demonstrieren.

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Manöver und Aufrüstung stoppen!
75 Jahre nach Ende des II. Weltkriegs stehen die Zeichen in Europa auf Aufrüstung und gefährlicher Konfrontation. In dem für April und Mai angesetzten Manöver „Defender 2020“ üben 37.000 NATO-Soldaten den Krieg gegen Russland. Die Hochrüstung der NATO lässt sich nicht mit den russischen Militärausgaben rechtfertigen, da diese aktuell im Verhältnis von etwa 15 zu 1 zugunsten der NATO stehen. Seit der Aufkündigung des Vertrages zum Verbot von Atomraketen in Europa ist einem neuen atomaren Wettrüsten Tür und Tor geöffnet. Die Stationierung neuer US-Atomwaffen in Büchel/Eifel steht an. Über die Aktivitäten der NATO hinaus bringen Politiker, vor allem in Deutschland und Frankreich immer öfter die Aufrüstung der EU und eine eigene EU-Armee ins Spiel. Die EU und die deutsche Verteidigungsministerin betrachten Regionen in Afrika und Asien als militärische Einflusszonen. Wir brauchen weder die NATO noch eine Militär-EU – wir wollen eine zivile Friedensordnung vom Atlantik bis nach Wladiwostok!

Militär zerstört das Klima
Neben der Gefahr der atomaren Vernichtung ist der Klimawandel die existenzbedrohende Gefahr für die Menschheit. Militär ist einer der größten Klimakiller. Allein das US-Militär setzt mehr CO 2 frei als Länder wie Schweden. Der Klimawandel erzeugt Konflikte beim Streit um Ressourcen, um landwirtschaftlich nutzbare Flächen und um bewohnbare Küstenregionen: Klimawandel erhöht die Kriegsgefahr. Die Hochrüstung der NATO-Staaten bedeutet für Deutschland, dass der Militäretat 2020 über 45 Milliarden Euro beträgt, während der Umweltetat nur knapp 3 Milliarden Euro umfasst. Das Geld, das für Rüstung und Krieg ausgegeben wird, fehlt beim Kampf für mehr Klimagerechtigkeit.
Stoppt Rüstung und Krieg – rettet das Leben auf der Erde! Wir brauchen das Geld zum Aufbau einer Welt, in der alle Menschen ohne Not leben können, für Bildung und Wohnen, Gesundheit, eine bessere Alters- und Krankenversorgung, und eine intakte Umwelt. Wir treten für faire Wirtschaftsbeziehungen mit allen Ländern ein, damit niemand zur Flucht gezwungen wird, um die eigene Existenz zu retten.

Rechte Demagogen zurückdrängen!
Rechte Ideologien fördern Feindbilder, Konfrontation und Krieg, im Inneren schüren sie Hass und Gewalt. Die AfD ist eine rechtsextreme, rassistische Partei im Bundestag, deren Sprecher die Taten deutscher Soldaten in zwei Weltkriegen verherrlichen. Sie fordert die Einsatzbereitschaft der Bundeswehr „mit höchster Intensität“ und tritt für die Militarisierung auch der Bildung ein, u.a. durch Wegfall der Zivilklausel an Hochschulen.

  • Den menschenfeindlichen Umtrieben von AfD, der NPD und der „RECHTEN“, von Identitären und Reichsbürgern stellen wir uns entgegen!

Wir fordern:

  • den Atomwaffen-Verbotsvertrag der UNO zu unterschreiben!
  • die Pläne für eine Militarisierung der EU zu stoppen, keine EU-Armee!
  • das Grundgesetz einzuhalten und keine Soldaten in Kriege in alle Welt zu schicken!
  • abrüsten statt aufrüsten!
  • den Stopp aller Rüstungsexporte!
  • den Stopp der Entwicklung von Killerrobotern, weltraumgestützten Waffensystemen und bewaffneten Drohnen!
  • zudem gerade in NRW die Weiterverbreitung von Nuklearwaffentechnik zu verhindert und die Urananreicherungsanlage in Gronau sofort stillzulegen!


75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegs: Aktiv werden für Frieden!
Am 8. Mai jährt sich das Ende des Zweiten Weltkriegs zum 75. Mal. Doch die Bundesregierung beteiligt sich aktiv an einer erneuten Steigerung der Spannungen gegen Russland, das damals einen wesentlichen Beitrag zur Befreiung Deutschlands vom Faschismus geleistet hat.
In Erinnerung an die Schrecken des Zweiten Weltkriegs rufen wir auf, über Ostern gemeinsam gegen Aufrüstung und Kriegspolitik, für Abrüstung, Entspannung, eine europäische Friedensordnung und zivile Konfliktlösungen zu demonstrieren!